In meiner Zeit als Schulleiterin war das Krankenzimmer ein wichtiger Aufenthaltsort, in dem so manches „medizinische Wunder“ bewirkt wurde – gerade bei den Schüler*innen der unteren Jahrgangsstufen. Übelkeit, Bauch- oder Kopfschmerzen waren häufige Beschwerden. Oft waren bevorstehende Klassen-arbeiten oder früher Liebeskummer die Ursache für solche Beschwerden. Und der große Plüschbär im Krankenzimmer ersetzte die Gesundheits-Fachkraft. Er avancierte sogar zum Schul-Maskottchen „Zuck“. Kleinere Verletzungen als Folge von Pausenhofraufereien verarztete die Schulsekretärin.
Doch für Fälle von schwereren Verletzungen oder dem plötzlichen Hyperventilieren ist mehr als das Knowhow eines Erste-Hilfe-Kurses gefragt. Und das Verabreichen von Medikamenten – egal ob oral oder intravenös – bei chronisch kranken Schüler*innen darf von Laien nicht vorgenommen werden.
Für solche Fälle ist eine Schulgesundheits-Fachkraft der einzig richtige Adressat. Denn das Recht auf „beste Bildung“ beinhaltet mehr als pädagogische und didaktische Aspekte.
Die FDP-Kreistagsfraktion Mainz-Bingen kämpft daher seit Jahren für die Etablierung von Schulgesundheits-Fachkräften an Schulen – in einem ersten Schritt an denen in Trägerschaft des Landkreises. So ist ihr Antrag nur konsequent – findet auch mein Bär „Bobby“.