Handwerk als echte Alternative

 

Als ehemalige Lehrerin ist es für mich immer wieder spannend, wenn ich sehe, was aus früheren Schülerinnen und Schülern geworden ist. Anja Obermann, seit 2015 Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Rheinhessen, war eine meiner Schülerinnen am Gymnasium in Oppenheim gewesen. Jetzt trafen wir uns zu einem Meinungsaustausch darüber, wie Jugendliche für handwerkliche Berufe begeistert werden können.

 

Längst scheint das Sprichwort „Handwerk hat goldenen Boden“ seine Gültigkeit verloren zu haben. Immer weniger Jugendliche scheinen handwerkliche Berufe attraktiv zu finden. Woran liegt das?

Einen der Gründe sehen die Kammern in dem fehlenden Wissen um diese Berufe. Die Eltern vermitteln über diese Berufe oft ein Bild, das nicht der heutigen Berufswelt entspricht. Und die Schulen führen nicht in dem Maß an solche Berufe heran, wie es eigentlich nötig wäre. Dass Frau Obermann mit dieser Kritik bei mir offene Türen einrannte, versteht sich von selbst.

 

Die Chancen eines handwerklichen Berufs können nicht durch eintägige Veranstaltungen aufgezeigt werden, bei denen sich Betriebe an den Schulen präsentieren. Berufspraktika sind hierzu weit besser geeignet. Auch die Möglichkeiten der Ganztagsschulen mit AG´s könnten viel stärker genutzt werden.

 

Dies sind alles kleine Schritte – aber Schritte, für die ich mich in meiner politischen Arbeit einsetzen kann.