Die Postanschrift des rheinland-pfälzischen Landtags lautet „Platz der Mainzer Republik 1“. Am 18. März 2013 war die Umbenennung des Deutschhausplatzes vorgenommen worden. Damit sollte daran erinnert werden, dass im Deutschhaus, dem Ort, an dem der Landtag in Mainz zusammentritt, die Geschichte der parlamentarischen Demokratie in Deutschland begonnen hatte – mit der Ausrufung der „Mainzer Republik“ am 18. März 1793. Einer der geistigen Väter dieses ersten frei gewählten Parlaments auf deutschem Boden war Georg Forster, vielen eher als Naturforscher und Begleiter James Cooks auf seinen Entdeckungsfahrten bekannt.
Als Forster mit zwei weiteren Emissären im revolutionären Paris weilte, um für eine Anbindung der Mainzer Republik an die Französische Republik zu werben, drehten sich die Machtverhältnisse im heimischen Mainz. Forster saß in der Fremde fest und verstarb dort einsam und verarmt.
Mit der Verleihung der Georg-Forster-Medaille will der Landtag von Rheinland-Pfalz Persönlichkeiten ehren, die sich durch ihr Engagement für die Gesellschaft Verdienste erworben haben. Der Spruch auf der Medaille „Nur freie Menschen haben ein Vaterland“ ist nach wie vor eine Maxime des Denkens und Handelns der Liberalen. Von daher nahm ich gerne an der Verleihung der Medaille in Koblenz teil. Tag und Ort sollten übrigens daran erinnern, dass genau vor 70 Jahren hier die Beratende Landesversammlung die Grundlagen für den Parlamentarismus in dem damals noch als „Land aus der Retorte“ empfundenen Rheinland-Pfalz schuf.