Als meine Fraktion mich in den Landtagsausschuss für „Gleichstellung und Frauenförderung“ entsandte, befürchtete ich zunächst, dass ich dort mit den üblichen Forderungen nach Frauenquoten oder emanzipatorischer „political correctness“ konfrontiert würde. Weit gefehlt!
Nur wenige Tage, nachdem die Mitglieder des Ausschusses im Landtag symbolisch ein Banner von „terre des femmes“ enthüllt hatten, das sich gegen Gewalt an Frauen ausspricht, erfuhr ich in einem Gespräch mit Vertreterinnen des Frauenhauses im Donnersbergkreis, Erschreckendes aus deren Arbeit.
Rund ein Viertel der in Deutschland lebenden Frauen haben in ihrem häuslichen Umfeld bereits körperliche oder seelische Gewalt erfahren – so ein Bericht des damaligen Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend aus dem Jahr 2004. In gravierenden Fällen bieten Frauenhäuser den Betroffenen Zuflucht und Geborgenheit. In nicht wenigen Fällen waren Schwangerschaft oder Geburt Auslöser der Konflikte. Und dann konnte sich körperliche Gewalt auch schon einmal gegen die schwangere Mutter oder das Neugeborene richten. Frauenhäuser bietet den jungen Müttern einen ersten Schutz vor solchen Attacken.
Meine Gesprächspartnerinnen zeigten mir aber auch die Probleme auf, die diese Arbeit mit sich bringt. Klamme kommunale Kassen verhindern die notwendige Unterstützung solcher Projekte. Und alleine mit ehrenamtlichen Kräften lassen sie sich auch nicht stemmen.