Vordergründig war es ein gemütlicher Abschluss eines langen Sitzungstages des rheinland-pfälzischen Landtags. Die RPR-Gruppe hatte zu einem „Parlamentarischen Abend“ auf das Event-Schiff „CassianCarl“ geladen. Aber der 3. Mai ist – zumindest seit 1993 – ein ganz besonderer Tag. Auf Vorschlag der UNESCO wurde dieser Tag nämlich von der UNO zum „Tag der Pressefreiheit“ erklärt.
Der Kampf um die Pressefreiheit in Deutschland ist untrennbar mit den Liberalen verbunden. Als sich am 27. Mai 1832 Zehntausende auf dem Hambacher Schlossberg versammelten, war die Ruf nach einer freien Presse eines der Hauptanliegen der Redner des „Hambacher Fests“. Diese Pressefreiheit, für die liberale Politiker im 19. Jahrhundert unermüdlich kämpften, gilt heute als eines der Kennzeichen eines demokratischen Staates.
Doch die Bilder von Demonstranten in deutschen Städten, die lauthals „Lügenpresse“ skandieren, zeigen uns, dass Pressefreiheit auch bei uns beileibe nicht als selbstverständlich akzeptiert wird. Auch heute müssen wir als Liberale unsere Stimme erheben, um eine „Demokratie ohne Demokraten“ zu verhindern.