Die Zahl der Studierenden an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz ist leicht rückläufig. Dafür gibt es sicher mannigfaltige Gründe. Die Lokalpresse hatte jüngst den vermeintlich wenig attraktiven baulichen Zustand der Mainzer Alma Mater als Schuldigen ausgemacht. Wenn es denn so einfach wäre …
Natürlich nahmen auch die auf dem Campus geplanten Bauvorhaben in dem Gespräch, das ich mit Universitätspräsident Prof. Dr. Georg Krausch führte, eine große Rolle ein. Dabei lobte mein Gesprächspartner ausdrücklich die immensen Investitionen des Landes in den Hochschulbau. Bei Projekten wie dem Neubau des Fachbereichs Biologie – immerhin ein Investitionsvolumen von 40 bis 50 Millionen Euro – tritt die Universität selbst als Bauherr auf.
Ganz oben auf seiner „Wunschliste“ steht für die Zukunft der Neubau der Universitätsbibliothek. Aber auch im baulichen Altbestand – wie dem Philosophicum oder der „NatFak“ (Naturwissenschaftliche Fakultät) – besteht Sanierungsbedarf. Die Kosten hierfür schätzt Prof. Dr. Krausch auf mehrere Hundert Millionen Euro in den nächsten 10 bis 15 Jahren. Problematisch wird dabei die Schaffung räumlicher Ausweichmöglichkeiten für Personal und Studierende während der Arbeiten.
Dass die notwendigen Vorhaben gegebenenfalls nicht alleine mit öffentlichen Mitteln zu finanzieren sind, ist der Universitätsleitung bewusst. Einen Ausweg sieht der Universitätspräsident in einem Einstieg privater Investoren und der Abwicklung von Projekten in einer Form von Public Private Partnership.
Auch inhaltlich wünscht sich der Präsident eine engere Zusammenarbeit mit Firmen – und hier gerade dem regionalen Mittelstand. Dies könnte für beide Seiten eine echte „win-win“-Situation bedeuten.
Es war also eine regelrechte „To-do-Liste“, die ich aus dem Gespräch mitnahm – aber genau das war auch das Ziel dieser Zusammenkunft. Einen Punkt auf der Liste konnte ich bereits abhaken: in Kürze wird es ein Gespräch zwischen der Universitäts-leitung und Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing geben.