Als ich am Gymnasium in Oppenheim meine pädagogische Laufbahn startete, hatte ich einen Kollegen, der die Bemühungen der „Junglehrer“ um moderne Unterrichtsmethoden mit einem süffisanten „Früher genügten Tafel und Kreide“ zu kommentieren pflegte. Auch in der Schule ist aber die „Kreidezeit“ längst vorbei. Doch was brauchen Schulen heute wirklich?
Diese Frage stand im Mittelpunkt meines jüngsten Meinungsaustauschs mit dem Philologenverband Rheinland-Pfalz im Mainzer Abgeordnetenhaus.
Wenn Schulen die „Kreidezeit“ verlassen wollen, erwächst natürlich ein Bedarf an Ausstattung mit Komponenten der neuen Medien. In erster Linie sind dafür die Schulträger – also Verbandsgemeinden, Städte und Kreise – zuständig. Das Land kann aber mittelfristig Hilfen zum Ausgleich der unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten der Kommunen gewähren – so mein Vorschlag.
Der Philologenverband sieht darüber hinaus Handlungsbedarf bei der professionellen Netzwerkpflege, womit die Schulen überfordert seien. Auch müsse in der Lehreraus- und Weiterbildung dem Umgang mit den neuen Medien mehr Gewicht gegeben werden.
Von meiner Seite brachte ich auch ein Thema in die Diskussion ein, das mich bereits in meiner Zeit als Schulleiterin umgetrieben hatte: die Mitwirkung der Schulleitungen bei der Rekrutierung von Lehrkräften. Wie dies in der Praxis geschehen kann, konnte heute nicht abschließend beurteilt werden. Auf jeden Fall wurde ein Denkanstoß für das Symposium „Selbstverantwortung an Schulen stärken“ gegeben, das die FDP-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz unter meiner Leitung am 11. September veranstalten wird.