Die meisten von uns wissen recht wenig über Weißrussland (Belarus), jene autokratisch geführte ehemalige Sowjetrepublik. Und die Hauptstadt Minsk verbinden wir wohl am ehesten mit dem „Minsker Abkommen“, dem (gescheiterten?) Versuch zur Lösung des Ukraine-Konflikts. Und doch gibt es in Mainz einen Verein, der sich seit vielen Jahren um die Pflege von Kontakten zur Region Minsk bemüht.
Eine kleine Gruppe junger Besucherinnen und Besucher mit teils exzellenten Deutschkenntnissen konnte ich jetzt bei mir im Abgeordnetenhaus begrüßen.
Sie wollten mehr über das Bildungssystem in Rheinland-Pfalz erfahren. Und ich spannte dann den weiten Bogen von der frühkindlichen Bildung über Schule, berufliche Bildung, Studium – bis hin zur Erwachsenenbildung. Dabei vergaß ich natürlich auch den besonderen Aspekt des Föderalismus nicht, der für jede Menge Länderspezifisches sorgt.
Bei allen Ausführungen blieb aber auch genügend Zeit für Gespräche, in denen ich mehr über den persönlichen Hintergrund meiner Besucher erfuhr. So berichtete mir Dimitri, der nach einem Architektur-Studium (davon ein Semester in Aachen) nun mit deutschen Firmen zusammenarbeitet, dass er in Minsk einen Liberalen Club besucht, der von der Friedrich-Naumann-Stiftung betreut wird.
Als sprachliches Multitalent erstaunte mich Caterina. Mit ihr hätte ich mich außer in Deutsch auch in Englisch oder Spanisch unterhalten können. Bei Türkisch, das sie auch noch beherrscht, hätte ich allerdings passen müssen.