Volkshochschulen sind ein unverzichtbarer Anbieter in der bundesdeutschen Bildungslandschaft. Seit vielen Jahren bieten sie unter anderem Kurse an, um Menschen auf dem zweiten Bildungsweg das Nachholen eines Schulabschlusses zu ermöglichen. Dabei stützen sich die Volkshochschulen (vhs) in hohem Maße auf Honorarkräfte. In einem Gespräch mit dem Vorstand des vhs-Verbandes Rheinland-Pfalz wurde ich jetzt auf eine Entwicklung aufmerksam gemacht, die eine ernsthafte Bedrohung für dieses Angebot darstellt.
Die Rentenversicherungsträger strengen an den Sozialgerichten Prozesse an, um eine Überführung der Honorarkräfte in eine Festanstellung zu erzwingen. Doch damit nicht genug – es werden auch rückwirkend für vier Jahre die Sozialabgaben fällig /= Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil!). Das können die Volkshochschulen finanziell nicht stemmen, betonten unisono meine Gesprächspartnerinnen. Zwar habe das Land die Mittel für die Volkshochschulen erhöht – doch reiche dieses Plus noch nicht einmal aus, um das von der Politik geforderte Angebot an Sprach- und Integrations-kursen für Flüchtlinge abzudecken.
Wenn aber als Konsequenz aus dieser Situation das Angebot an Schulabschluss-Kursen zugunsten von Sprach- und Integrationskursen für Flüchtlinge heruntergefahren würde, dann berge diese „Lösung“ erheblichen gesellschaftspolitischen Sprengstoff. Hier seien Bund und Länder gleichermaßen gefordert, gangbare Wege zu finden.