Die Gleichheit von Mann und Frau vor dem Gesetz wird heutzutage kaum jemand ernsthaft in Frage stellen wollen. Die Umsetzung dieses Gleichheits-Gedankens in der politischen Praxis treibt aber zuweilen seltsame Blüten.
Da wird bei der Aufstellung von Wahllisten nach einem ausgewogenen Verhältnis von männlichen und weiblichen Bewerbern gerufen. Manche postulieren gar eine Frauen-Quote. In den eigenen Reihen – sprich innerparteilich – mag das ja noch mit den Partei-Statuten vereinbar sein. Problematisch wird ein solches Denken allerdings, wenn es dann in politisches Handeln übertragen wird. Die Forderung nach einer Mindestquote an Frauen in den Vorständen börsennotierter Unternehmen ist da nur die Spitze eines Eisbergs.
Die – in meinen Augen – Fehlentwicklung zeigt sich auch im Bildungsbereich. In den rheinland-pfälzischen Kindertagesstätten sind fast ausschließlich Erzieherinnen tätig (95,7 %). Auch an den Grundschulen des Landes sind 85 % des Lehrpersonals weiblich. Niemand wird bestreiten können, dass Jungen für ihre Entwicklung auch männliche Bezugs- und Identifikationsfiguren brauchen. Die Bildungspolitik ist daher aufgefordert, nach sinnvollen Rezepten zu suchen, die der zunehmenden „Feminisierung“ der pädagogischen Berufe entgegenwirken.
Das Denken in den Kategorien typischer Männer- oder Frauenberufe sollte längst überwunden sein.