Schon seit vielen Jahren bin ich Mitglied bei den Ingelheimer Landfrauen. Eine solche Mitgliedschaft ist nicht an die Ausübung eines Berufs in Landwirtschaft, Obst-, Wein- oder Gartenbau gebunden. Für mich ist das Engagement der Landfrauen für Bildung und Kultur „auf dem Land“ ausschlaggebend für meine Mitgliedschaft. So stand denn auch beim heutigen „Frauenfrühstück“ nicht unbedingt das reichhaltige Frühstücksbüffet im Vordergrund.
Spannend und unterhaltsam zugleich war vielmehr die Präsentation von Dr. Michael Werner aus Ober-Olm. Der Sprachwissenschaftler nahm uns mit auf eine Reise in die Zeit, als Auswanderer aus dem südwestdeutschen Raum sich auf die beschwerliche Reise in die Neue Welt machten. Die ersten Migranten waren einem Ruf William Penns gefolgt, der für den Aufbau der späteren Kolonie Pennsylvania vor allem Bauern und Handwerker als Siedler suchte. Die Aussicht auf bessere Lebensverhältnisse und die freie Religionsausübung lockte vor allem die Angehörigen religiöser Minderheiten. 1683 gründeten sie mit Germantown ihre erste feste Siedlung in Neu-England. Die Grenzregion zum Indianerland des Mittleren Westens sollte in der Folge das bevorzugte Siedlungsgebiet dieser deutsch-sprachigen Einwanderer werden, die man oft unter dem Begriff „Pennsylvania Dutch“ zusammenfasst.
Dr. Werner befasst sich intensiv mit der Sprache dieser Einwanderer und den Veränderungen, die sie im Laufe der Zeit erfuhr. Unter dem Titel „Hiwwe wie driwwe“ wird sogar eine Zeitung in Pennsylvania-Deutsch herausgegeben.
Mit seiner „New Paltz Band“ bringt er auch Lieder in dieser „Muddersprooch“ dar, die immer wieder mit englischem Vokabular verwoben ist. Bewaffnet mit ausgedruckten Texten durften wir den Referenten dann beim gesanglichen Teil seines Vortrags begleiten.
Wer mehr davon hören will, dem kann ich einen Besuch auf YouTube empfehlen.