Schulgesundheitsfachkraft

Bild: pixabay
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Ernst Neger, der singende Dachdeckermeister, ist eine der Legenden der Mainzer Fastnacht. Legendär ist auch sein „Heile Gänsje“. Das Lied suggeriert, dass bei der Verletzung eines Kindes tröstende Worte und ein Pflaster genügen, damit die Welt wieder in Ordnung ist. 

 

Als ehemalige Schulleiterin kann ich nur sagen: ach wenn es doch nur so einfach wäre …

Im Schulalltag gehören kleine Verletzungen noch zu den harmlosen Fällen. Problematischer wird es da schon, wenn eine Schülerin oder ein Schüler plötzlich kollabiert. Sofort stellt sich die Frage: Notarzt ja oder nein? Oder was ist die Ursache für ein spontanes Hyperventilieren? Lehrkärfte, Schulleitung und Sekretariat sind in solchen Situationen die ersten Ansprechpartner. Doch ihnen fehlen die nötigen medizinischen Fachkenntnise. Und daher ist es ihnen auch nicht erlaubt Medikamente zu verabreichen oder Spritzen zu geben.

Wer nach bester Bildung ruft, der muss auch eine Lösung für dieses Problem finden. Unsere französischen Nachbarn haben gute Erfahrungen mit der „Schulgesundheitsfachkraft“ als Lösung des Problems gemacht. Auch in den Bundesländern Brandenburg und Hessen laufen erste Pilotprojekte dieser Art. Warum nicht auch in Rheinland-Pfalz? Vielleicht sollte ein finanzstarker Schulträger wie der Landkreis Mainz-Bingen einmal den ersten Schritt wagen und ein solches Pilotprojekt starten!

Seit Monaten führe ich Gespräche mit Politikerinnen und Politikern auf Kreisebene, um für diese Idee zu werben. Auch ein großes Gymnasium im Landkreis hat bereits Interesse signalisiert. Zur Zeit eruiere ich, ob sich auch das rheinland-pfälzische Bildungsministerium an der Finanzierung des Vorhabens beteiligen würde. Für die Kreistagssitzung am 2. März hat die FDP-Fraktion jedenfalls einen Antrag auf Durchführung eines Pilotprojekts „Schulgesundheitsfachkraft“ auf die Tagesordnung gebracht.