Spanisch in Mainz?

Vor wenigen Wochen sprach mich der Mainzer Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte an. Er wollte wissen, woran es denn liege, dass es an weiterführenden Schulen in Rheinland-Pfalz so schwierig sei, Unterricht in Spanisch als 2. Fremdsprache zu bekommen. Er war nämlich mit dem Fall eines aus Hessen zugereisten Vaters konfrontiert worden, der eine Stelle bei einem Mainzer Unternehmen antreten wollte – und in der Landeshauptstadt kein Gymnasium für seinen Sohn finden konnte, der in Hessen Spanisch als 2. Fremdsprache hatte. Aus der Unterredung mit mir resultierte eine Anfrage, die auf der Tagesordnung der heutigen Mainzer Stadtratssitzung steht.    


Bei unserem Gespräch kam noch ein weiterer Aspekt zur Sprache, der jedem zu denken geben muss, für den Europa mehr ist als „die Bürokraten in Brüssel“.  Am 11. Dezember 1978 begründeten Mainz und Valencia eine Städtepartnerschaft, die auch mit Leben erfüllt werden sollte.

Es wäre doch schön, wenn man den für die 40-Jahrfeier zu erwartenden Gästen aus Valencia nicht bloß den Valenciaplatz mit dem Polizeipräsidium als Ort präsentieren könnte, der diese Städtepartnerschaft zum Ausdruck bringt.

Der Europa-Gedanke muss gelebt werden – auch über Sprache und Kultur. Und damit muss in der Schule begonnen werden. Es wäre ein fataler Fehler, zu übersehen, dass im vielbeschworenen „gemeinsamen Haus Europa“ auch Spanien ein Bewohner ist.