Auch mein Hausarzt praktiziert seit Frühjahr nicht mehr. Aber er hat einen Nachfolger für seine Praxis gefunden. Und Ingelheim ist ja nicht gerade das, was man gemeinhin als ländlichen Raum bezeichnen würde. Aber niemand wird bestreiten, dass es zunehmend schwieriger wird, junge Mediziner für ein Dasein als typischer Landarzt zu gewinnen. Was also kann die Politik tun?
Heute befasste sich der Landtagsausschuss für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur mit dieser Problematik. Die CDU hatte einen Antrag eingebracht, der Stipendien für die Medizinstudenten vorsah, die sich für ein Wirken als Allgemeinmediziner auf dem Land verpflichten. Doch ist das ein realistischer Ansatz?
In einer öffentlichen Anhörung nahmen Experten Stellung zu den Möglichkeiten, die die Landesregierung hat, um die Versorgung mit „Landärzten“ zu verbessern. Ein Stipendienprogramm mit „Landarzt-Quote“ sahen sie nicht als den richtigen Weg – wohl aber eine Erhöhung der Zahl der Studienplätze für Humanmedizin. Doch das kann Teuer werden für das Land. SPIEGEL-online nennt Zahlen für 2013. Danach kostet ein Studienplatz in Humanmedizin pro Jahr 31.690 Euro!
Und dann ist immer noch nicht sicher, dass die jungen Mediziner tatsächlich Gefallen am Dasein eines Landarztes finden …