Das Hambacher Fest 1832 wird gerne als Startschuss für die Entwicklung hin zu einer demokratischen Gesellschaft in Deutschland gesehen. Die Teilnehmer wollten von der Obrigkeit als „mündige Bürger“ behandelt werden. Es sollte noch einige Zeit dauern, bis es endlich so weit war …
Doch was ist eigentlich ein „mündiger Bürger“? Laut Duden ein „erwachsener Mensch, der zu einem eigenen Urteil und selbstständigen Entscheidungen fähig ist“. Dazu setzt ihn „Politische Bildung“ in die Lage – vermittelt in dem Fach, das in Rheinland-Pfalz „Sozialkunde“ heißt.
Doch dieses Fach wird in unserem Bundesland stiefmütterlich behandelt. Die Zahlen des „Ranking Politische Bildung 2017 an allgemeinbildenden Schulen der Sekundarstufe I“ (Downloadlink der Studie) der Uni Bielefeld belegen dies. Bei den Gymnasien belegt Rheinland-Pfalz im Ländervergleich Platz 13. Bei den nicht-gymnasialen Schulformen ist es Platz 11. Basis des Vergleichs sind die Stundentafeln der jeweiligen Bundesländer. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.
Schon auf dem FDP-Landesparteitag am 28. April war die Forderung nach einer Erhöhung der Stundenzahl für das Fach „Sozialkunde“ verabschiedet worden. Jetzt griff ich diese Forderung in meiner Landtagsarbeit auf und verwies im Vorfeld der Beratungen zum Landeshaushalt gegenüber dem Bildungsministerium auf die Beschlusslage unserer Partei. Das Echo war ernüchternd.
„Mehr Demokratie wagen“ darf keine bloße Floskel für flammende Parteitagsreden sein, bei deren praktischer Umsetzung man dann wieder auf die Kosten verweist.
Aber so schnell lasse ich nicht locker!
