Der 27. Januar war der Tag, an dem 1945 die vorrückenden sowjetischen Truppen die überlebenden Insassen des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau befreiten. Heute wird dieser 27. Januar als Holocaust-Gedenktag begangen. Der rheinland-pfälzische Landtag tut dies in Form einer Sonder-Plenarsitzung.
Heute schilderte als Zeitzeugin Henriette Kretz, wie sie als Kind den Holocaust überlebte – während ihre Familie von den Nazis ausgelöscht wurde. In ihren bewegenden Ausführungen schwang keine Verbitterung mit. Doch mahnte sie die heutige Generation, kein Klima entstehen zu lassen, das schon einmal den Boden für ein solches Verbrechen bereitet habe.
Wir als Inhaber eines politischen Mandats – egal auf welcher Ebene und für welche Partei – können solchen Tendenzen begegnen. Das beginnt damit, dass wir uns bei politischen Debatten – trotz aller Emotionen – nicht dazu hinreißen lassen, den Andersdenkenden persönlich zu verunglimpfen oder uns einer „verrohten“ Sprache zu bedienen. Das sind wir Menschen wie Henriette Kretz schuldig.