Kaum ein Begriff beherrscht die momentane gesellschaftspolitischen Debatten so wie „Digitalisierung“. Praktisch alle Lebensbereiche werden davon erfasst – auch der schulische. Grund genug für den Verband Reale Bildung Rheinland-Pfalz (VRB), zu einem Fachkongress „Ein Like für gute Bildung“ einzuladen. Und da dieser Kongress in meiner Heimatstadt Ingelheim stattfand, folgte ich der Einladung gerne. Bereits am Eingang wurde ich vom VRB-Landesvorsitzenden Timo Lichtenthäler be-grüßt, der meinte, ich hätte ja keine große Anreise gehabt.
Keine große Anreise hatte auch ZDF-Chefredakteur Dr. Peter Frey gehabt – übrigens ein echter „Binger Bub“. In seinem Vortrag zeigte er Chancen und Risiken auf, die eine digitale Gesellschaft hat. So profitiere eine demokratische Gesellschaft von der durch die Digitalisierung erst ermöglichten Transparenz. Aber dafür müssten wir auch einen hohen Preis zahlen – nämlich den der Preisgabe persönlicher Daten. Bereits die Schülerinnen und Schüler müssten für diese beiden Seiten der Medaille „digitale Medien“ sensibilisiert werden.
An die Politik richtete der Redner die Mahnung, ihre diesbezüglichen Bemühungen nicht beim „Digitalpakt“ enden zu lassen. Mindestens so wichtig wie Finanzmittel zur Bereitstellung der schulischen digitalen Infrastruktur seien auch Maßnahmen zur Fortbildung der Lehrkräfte. Und dabei hatte er weniger deren IT-Fähigkeiten im Blick – sondern deren Fähigkeit, Schülerinnen und Schüler an einen verantwortungs-bewussten Umgang mit den digitalen Medien heranzuführen.
Ein Vortrag, der angetan war, auch so manchen „Computer-Nerd“ im Lehrerbereich nachdenklich zu stimmen.