… Ist noch der mildeste Ausdruck für das, was leider in Teilen unserer Gesellschaft zu beobachten ist. Da werden einerseits Migranten, die bekennende Muslime sind, die Werte der christlich-abendländischen Kultur als Vorbild präsentiert, an dem sie sich gefälligst zu orientieren hätten. Und um die Überlegenheit dieser Kultur zu untermauern, führt man dann noch den Artikel 1 unseres Grundgesetzes an:
Die Würde des Menschen ist unantastbar …
Richtig – doch wie vereinbart es sich mit der angeblichen Überlegenheit dieser „Leitkultur“, dass Menschen, die sich durch das Tragen einer Kippa als Juden zu erkennen geben, in aller Öffentlichkeit verbalen Anfeindungen und körperlichen Angriffen ausgesetzt sind?
Gestern sah ich in der Ingelheimer Veranstaltungshalle kING das Theaterstück über die Gesangsgruppe Comedian Harmonists, die nachdem in Deutschland die Nazis an der Macht waren, wegen ihrer jüdischen Mitglieder mit Auftrittsverbot belegt wurde. Nun gut – das ist Geschichte (wenn auch eine tragische).
Wenige Tage zuvor lief im Fernsehen der bissig-satirische Film „Er Ist wieder da“, in dem ein (wiederauferstandener?) Adolf Hitler im Deutschland der Jetztzeit zum Medienstar avanciert. Nun gut – das ist Fiktion (wenn auch eine beklemmende). Aber dann die sich häufenden Meldungen über antisemitisch motivierte Straftaten…
Trifft das Brecht-Zitat „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem dies kroch …“ auch heute noch zu?
Ich werde in meiner Landtagsarbeit nachhaken, auch um zu hinterfragen, was konkret getan wird, um die im Grundgesetz als Leitmotiv vorangestellte Menschen-würde, die auch für unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger unantastbar ist, zu schützen!