Rollatoren gehören heute im öffentlichen Raum wie selbstverständlich zum Straßenbild. Sie sind aber nur eines von vielen Indizien dafür, dass die Menschen auch im hohen Alter möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in ihrer häuslichen Umgebung führen möchten. Eine ganze Palette von Hilfsangeboten soll sie dabei unterstützen.
Es ist nicht leicht, dabei den Überblick zu behalten – auch für rüstige Senioren. Genau hier setzt das Projekt „Gemeindeschwesterplus“ ein, das vom Land Rheinland-Pfalz als wissenschaftlich begleiteter Modellversuch bis 31. Dezember 2018 lief.
Heute berichteten Beteiligte beim „Dialog Sozial“ über ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Projekt. Und die waren durch die Bank weg positiv. Grund genug für das Land, diesen Modellversuch in einer zweiten Phase noch auszuweiten. Nachdem mittlerweile auch die Krankenkassen „mit im Boot“ sind, sind auch die finanziellen Voraussetzungen für eine erfolgreiche zweite Phase geschaffen. An Bewerbungen für eine Arbeit als „Gemeindeschwesterplus“ mangelt es jedenfalls nicht. Die präventiven Hausbesuche bei betagten Menschen erfordern – ganz im Gegensatz zur Altenpflege – keine große körperliche Anstrengung. Sie sind daher gerade für ehemalige Pflegekräfte eine willkommene Möglichkeit für eine Tätigkeit nach dem Ausscheiden aus dem Pflegedienst.
Ministerin Bätzing-Lichtenthäler stellte bei der Veranstaltung in aller Deutlichkeit klar, dass in der „Gemeindeschwesterplus“ keine Konkurrenz zu den Beratungs- und Koordinierungszentren (BeKo) zu sehen ist – sondern eine sinnvolle Ergänzung.
Eine solche Konkurrenz war aber von den Gegnern eines FDP-Antrags zur Beteiligung des Landkreises Mainz-Bingen an dem Modellprojekt unterstellt worden. Sie hätten es eigentlich besser wissen sollen