„Mir strunze net – mir habbe“ heißt es auf gut Hessisch. Und wer diese Hausfassade aus der Renaissance sieht, dem kommt unwillkürlich dieser Spruch in den Sinn. Denn in dem 1548 erbauten Gebäude residiert die IHK Lüneburg.
Zwar ist Salz nicht mehr das „weiße Gold“, das im Mittelalter diese Stadt reich machte – aber die architektonischen Zeugnisse dieser salzig-goldenen Zeit prägen auch heute noch das Stadtbild. Und wie durch ein Wunder blieb die alte Hansestadt von verheerenden Stadtbränden verschont. Selbst im Zweiten Weltkrieg blieb Lüneburg das Schicksal anderer deutscher Städte erspart. Die Lüneburger und die Touristen freut es.
Was Bombenkrieg und Wiederaufbau-Architektur einer historisch bedeutenden Stadt an Wunden reißen können, ist in Mainz leider heute auf Schritt und Tritt zu sehen. Und das tut auch mir – nicht nur als Kulturpolitikerin – weh.