Wenn es heutzutage darum geht, Schulleiter-Stellen zu besetzen, ist die Bewerberzahl meist überschaubar. Meine heutigen Gesprächspartnerinnen vom Schulleitungsverband Rheinland-Pfalz können dafür eine Vielzahl von Gründen nennen. Und die decken sich mit meinen Erfahrungen als ehemalige Schulleiterin.
„Schulleiter/in“ ist de facto ein eigenständiger Beruf, in dem Qualifikationen gefordert sind, die über die des Lehrberufs hinausgehen. Die Schulleitung ist vor Ort die oberste Führungsebene einer Schule. Für Schülerinnen und Schüler, für die Erziehungsberechtigten, für das Kollegium und für das übrige Schulpersonal ist sie der Ansprechpartner. Und gegenüber Schulträger und ADD muss sie ein ums andere Mal diplomatisches Geschick beweisen.
Doch wo und wie kann man vor Antritt eines solch verantwortungsvollen Postens diese notwendigen Qualifikationen erwerben? Und wie sorgt der Dienstherr für die angemessene Fort- und Weiterbildung derjenigen, die sich der Herausforderung des Berufs „Schulleiter/in“ stellen?
Fragen, auf die Politiker/innen Antworten finden müssen – über Parteigrenzen hinweg. Damit in Zukunft mehr Schulleiter/innen das Gefühl haben können, dass ihrer Tätigkeit die nötige Wertschätzung entgegengebracht wird. Denn eine frustrierte Schulleitung geht irgendwann in die „innere Emigration“ – statt „ihre“ Schule mit Motivation und Engagement nach vorne zu bringen.