So romantisch die Vorstellung auch sein mag – es ist nicht Adebar, der die Babys quasi per Luftfracht überbringt. Noch müssen Schwangere ohne seine Hilfe auskommen. Dafür stehen ihnen Hebammen vor, während und nach der Geburt eines neuen Erdenbürgers mit Rat und Tat zur Seite. Das war schon immer so und ist nicht erst eine Errungenschaft der Neuzeit. Der Beruf der Hebamme ist einer der ältesten Frauenberufe – und bereits in Wandmalereien im Ägypten der Pharaonen-Zeit dokumentiert.
Und auch in unserer modernen deutschen Gesellschaft, für die die Statistik nur noch 1,5 Geburten pro Frau ausweist, wissen werdende Mütter die Hilfe von Hebammen zu schätzen. Sicher ist das Risiko von Säuglingssterblichkeit oder Tod der Mutter im Kindbett heute geringer als zu den Zeiten, die uns in Mittelalter-Romanen und –Filmen drastisch vor Augen geführt werden. Doch auch heute werden hohe Ansprüche an die fachliche Qualifikation einer Hebamme gestellt.
Dem wird durch das vom Deutschen Bundestag beschlossene Gesetz zur Reform der Hebammen-Ausbildung Rechnung getragen. Kernpunkt ist die akademische Ausbildung von Hebammen an einer Hochschule. Das Gesetz bedarf nun noch der Zustimmung durch den Bundesrat.
Genau das war für mich der Anlass zu einem Meinungsaustausch mit Ingrid Mollnar vom Hebammen-Landesverband Rheinland-Pfalz, in dessen Verlauf ich sehr viel über die Praxis-Erfahrungen dieses Berufsstandes erfahren konnte.
Und wer es noch nicht wusste, es gibt auch männliche Hebammen. Nur nennt man die Entbindungspfleger.