Das Pontifikalamt im Hohen Dom zu Mainz stand auch im Zusammenhang mit dem 170. Geburtstag von Bonifatius, dem „Missionar der Deutschen“. In der Briefmarkensammlung meines Mannes findet sich die 2004 herausgegebene Sondermarke aus Anlass der Wiederkehr seines Todestages. Zu Mainz hatte er eine besondere Beziehung. Immerhin war er von 745 bis 754 dort Erzbischof.
Sein Entschluss, seine englische Heimat zu verlassen und auf dem Festland die Menschen zum christlichen Glauben zu bekehren, prädestiniert ihn geradezu zum Namensgeber für das 1849 gegründete Bonifatiuswerk, das seine Aufgabe heute darin sieht, Menschen in einer zunehmend an profanen Werten ausgerichteten Gesellschaft einen an christlichen Idealen orientierten Wertekompass an die Hand zu geben.
Auch das Menschenbild des Liberalismus speist sich in großen Teilen aus diesen Wertvorstellungen. Gespannt sah ich daher den Gesprächen mit den heute in Mainz anwesenden Bischöfen entgegen, zu denen beim Treffen im „Erbacher Hof“ nach der Verleihung des Bonifatius-Preises Gelegenheit sein sollte.