„Medicus – Die Macht des Wissens“ – unter diesem Titel präsentiert das Historische Museum der Pfalz in Speyer eine Sonderausstellung, die ein echter Publikumsmagnet zu werden verspricht. Multimedial wird dabei der Wandel der Heilkunst von der Antike bis heute dargestellt – aber auch die unterschiedlichen Vorstellungen über Ursache und Wesen von Krankheiten. Und so erlebt der Besucher Quacksalber und Scharlatane des Mittelalters ebenso wie neuzeitliche „Halbgötter in Weiß“ in ihrem Bemühen um die Heilung und Gesundung ihrer Kundschaft.
Inspiriert wurde die Schau durch den 1987 unter dem Titel „Der Medicus“ auf dem deutschen Buchmarkt erschienenen Roman von Noah Gordon. Spätestens mit seiner Verfilmung erreichte die Geschichte des bei einem umherreisenden Bader in England aufgewachsenen Rob Cole, der im fernen Isfahan in für ihn bis dahin unbekannten medizinischen Behandlungsformen unterwiesen wird, ein Millionenpublikum.
Die heutige Ausstellungseröffnung im Rahmen einer ganz und gar nicht „museal verstaubten“ Feier war für mich ein äußerst angenehmer Pflichttermin. Noah Gordon, der rüstige 93-jährige Autor, war per Videobotschaft präsent. Sein Sohn Michael war „live“ zugegen. Er hatte persönlich das Originalmanuskript des Bestsellers seines Vaters überbracht. Es ist in der Ausstellung ebenso zu sehen wie eine Nachbildung des Bader-Wagens aus dem Film. Und noch ein „Promi“ meldete sich per Videobotschaft zu Wort: Dr. Eckart von Hirschhausen, der bei der medialen Gestaltung etlicher Stationen des Gangs durch die Geschichte der Heilkunst mitwirkte.
Neugierig geworden? Dann auf nach Speyer (es muss ja nicht gleich Isfahan sein)!