Sind wir ehrlich – schon bei der bloßen Nennung des Wortes „Kuba“ tauchen vor unserem geistigen Auge jede Menge Bilder auf: Rum, Zigarren, bunte US-Oldtimer und bröckelnde Fassaden. Und nicht zu vergessen – Fidel Castro und Ernesto „Che“ Guevara als Ikonen der Revolution.
Sicherlich gehören solche Bilder zum Gesamtbild der Insel. Die Revolutionshelden von einst sind tot und die Insel, auf der die Stationierung sowjetischer Atomraketen um ein Haar den Dritten Weltkrieg ausgelöst hätte, sucht immer noch ihren Weg in eine „neue Zeit“.
Welche Verwerfungen dieser Umbruch, der als Übergang vom Sozialismus zum Kapitalismus ebenso klischeehaft wie unzutreffend beschrieben wird, für die kubanische Gesellschaft mit sich bringt, können wohl einheimische Literaten am treffendsten beschreiben. Einer von Ihnen – Marcial Gala – ist zur Zeit auf einer Lesereise durch Deutschland.
Heute machte er Station in Mainz bei der Landeszentrale für politische Bildung. Diese Gelegenheit zu einem tieferen Einblick in ein Land und eine Gesellschaft, die ich bisher nur „von außen“ kenne, ließ ich mir nicht entgehen.