Das Ambiente der Halle 45 im Mainzer Stadtteil Mombach verströmt den ihm eigenen Charme eines industriellen Konversions-Projekts. Aber die Mainzer „Gut Stubb´“ – die Rheingoldhalle – wird gerade nach einem Brandschaden saniert. Also musste man für den Jahresempfang der Wirtschaft hierher ausweichen.
Den Gastredner des Abends schien das nicht zu stören. Von den FDP-Bundesparteitagen in Berlin ist Christian Lindner eine solche Umgebung schließlich gewöhnt.
Und so bewegt er sich souverän auf der kargen Bühne und lässt sein Publikum eine Dreiviertelstunde lang an seinen Gedanken zur „Lage der Nation“ teilhaben. Wer nun eine flammende Rede gegen die GroKo in Berlin erwartet hatte, sah sich schnell eines Besseren belehrt. Da stand einer, der – fast schon im Plauderton – skizzierte, wie dieses Land und seine Menschen Zukunft gestalten können.
Natürlich kritisierte der FDP-Vorsitzende dabei auch manchen Ansatz politisch Andersdenkender. Aber das nie in oberlehrerhafter Art und Weise – sondern mit Sachargumenten. Und wenn ein solcher Auftritt dann noch mit einer wohldosierten Prise Humor gewürzt wird, dann kann man ihn nur als gelungen bezeichnen.
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