Heute begrüßte er mich in edlem Zwirn. Schließlich gab es was zu feiern – die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz hatte zu ihrem „Hundertsten“ in die Jugendstil-Festhalle nach Landau geladen. „Musik zu den Menschen bringen“ – das ist das Motto des Intendanten Beat Fehlmann. Dabei geht der gebürtige Schweizer schon mal ungewohnte Wege.
Bereits seiner Einladung lag ein Kochbuch bei, in dem Ensemblemitglieder ihre Lieblingsrezepte vorstellen. Sein Beitrag: „Kohlrabi tonnato“ – für alle, die kein Fleisch mögen und daher um das klassische „Vitello tonnato“ lieber einen Bogen machen. Und am heutigen Abend wunderte sich der eine oder andere Gast vielleicht über die Bierdeckel auf den Bistrotischen. Beim Umdrehen des vermeintlich unangemessenen Untersetzers fürs Sekt- oder Weinglas dann des Rätsels Lösung: man konnte auf der Rückseite seine Wünsche für das Geburtstagskind notieren. Ein Gästebuch lag allerdings auch aus – für alle, die es lieber klassisch mögen.
Auf seine leise Art verkörpert er einen ganz besonderen Typ eines „Menschenfängers“, der die Menschen, denen er begegnet, für sein Projekt begeistern kann. Beim Umgang mit „der Politik“ kann dies nur von Vorteil sein.