Als ich im letzten Jahr meine „KulturWinterReise“ begann, herrschte – zumindest kalendarisch – tatsächlich noch Winter. Heute kam ich auf der letzten Station dieser Reise in der Pfalzgalerie Kaiserslautern an. Kalendarisch und auch meteorologisch nähern wir uns unaufhaltsam dem Frühling. Doch die Gedanken scheinen nur noch um die Corona-Pandemie zu kreisen. Die Chefin der Pfalzgalerie praktizierte notgedrungen „home office“ – und mit meiner Ankunft heute hatte man wohl nicht mehr gerechnet.
Umso erfreulicher war es für meine Mitarbeiterin und mich, dass sich Jacqueline Michelle Rhein und Dr. Sören Fischer die Zeit nahmen, uns durch die derzeitige Sonderausstellung des Museums zu führen. Sie zeigt Druckgrafiken aus der umfangreichen Sammlung des Hauses. Diese wurden von Marianne und Heinrich Lenhardt über Jahrzehnte zusammengetragen und befinden sich im Besitz des Museums. Dieser reiche Fundus erlaubt immer wieder die Gestaltung von Ausstellungen unter neuen Aspekten – seien es nun Drucktechnik, Sujet oder auch die Wirkung im Kopf des Betrachters.
So konnte ich heute das Privileg einer Führung durch das Kuratoren-Duo dieser ungewöhnlichen Ausstellung genießen. Bei unserem Abschied klang etwas Wehmut mit. Denn wegen Corona können Interessierte die Exponate nicht mehr auf sich wirken lassen. Im Normalfall wäre dies noch bis zum 3. Mai möglich gewesen. Doch was ist schon normal in Zeiten von Corona.