So ärgerlich manche Begleitaspekte der „Corona-Krise“ für meine politische Arbeit auch sind – es gibt auch positive Auswirkungen. So lichtet sich auf meinem Schreibtisch allmählich der Stapel mit dem Label „Landtags-Post“. Und da sammelt sich bei mir als Landtagsabgeordnete gerade zum Thema „Bildungspolitik“ eine ganze Menge an.
So las ich heute die Ausgabe 1/2020 von „Gymnasium in Rheinland-Pfalz“, der Zeitschrift des Philologenverbands (PhV). Schon seit Jahrzehnten bin ich Mitglied des PhV – wie so viele Lehrkräfte an Gymnasien. Dass ich seit Annahme meines Landtagsmandats nicht mehr im Schuldienst bin, hat an meiner Mitgliedschaft im PhV nichts geändert. Als Landtagsabgeordnete sehe ich die bildungspolitischen Forderungen des Verbandes nun aber noch aus einem zusätzlichen Blickwinkel.
Und da kam ich beim Lesen des Leitantrags zur Bildungspolitik für die Vertreterversammlung am 14./15. November 2019 in Kaiserslautern doch etwas ins Grübeln. Da wurde nämlich als primäre Aufgabe gymnasialer Bildung formuliert „… die Schülerinnen und Schüler auf ein erfolgreiches Hochschulstudium vorzubereiten …“.
Nach meiner Meinung unterstützt ein solcher Ansatz einen Automatismus Abi → Uni, der heute nicht mehr zeitgemäß ist. Die Gymnasien müssen eine aktivere Rolle in der beruflichen Bildung übernehmen!