Bereits am ersten Tag meines Aufenthalts in Bad Buchau waren mir Straßenschilder wie „Synagogenplatz“ und „Judengasse“ aufgefallen. Das Städtchen pflegt die Erinnerung an sein reiches jüdisches Erbe. Im Mittelalter war die Buchauer jüdische Gemeinde die zweitgrößte im Königreich Württemberg.
Die Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof legen Zeugnis ab von bewegten und bewegenden Schicksalen der Gemeindemitglieder. Da ich im Rahmen meiner Tätigkeit als Gästeführerin in Ingelheim auch Führungen zur Bestattungskultur im Wandel der Zeiten anbiete, war meine Neugier sofort geweckt. Und da der Jüdische Friedhof in Bad Buchau für jedermann zugänglich ist, nahm ich heute die wohltuende Stille dieses Ortes gerne in mich auf.
Welcher Kontrast zu den Bildern von der Befreiung von Konzentrationslagern vor 75 Jahren oder von den Anfeindungen Kippa tragender Mitbürger in deutschen Städten dieser Tage …