In unserer Gesellschaft hat sich über Jahrzehnte ein Wandel im Familienbild vollzogen. Wenn beide Elternteile berufstätig sind, ist die Kindertagesstätte (Kita) ein wesentliches Element, das diese Familienstruktur erst möglich macht. Und genau dieses Element droht(e) in der Corona-Krise wegzubrechen. Eltern versuch(t)en ver-zweifelt, Arbeit – egal ob im Home-Office oder an ihrem eigentlichen Arbeitsplatz – und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen.
Auch heute erreichte mich wieder ein „Brandbrief“ solcher Eltern, die sich am Limit des Zumutbaren sehen. Wann machen die Kitas endlich wieder auf? So die Frage an „die Politik“.
Doch „die Politik“ sieht auch die Probleme bei der gewünschten Kita-Öffnung. Wie soll zum Beispiel die Einhaltung der Abstandsregel gewährleistet werden? Und manch gutgemeinter Vorschlag von Elternseite – etwa die Aufteilung von Kita-Gruppen auf mehrere Räume – hat bei näherer Betrachtung einen Haken. De facto bräuchte es bei einer solchen Aufteilung – so sie denn räumlich überhaupt machbar wäre – auch mehr Betreuungspersonal. Davon gab es aber schon vor Corona nicht genug.