Unter Demokraten sollte Konsens herrschen über diese Forderung, die einst Willy Brandt erhoben hatte. Doch demokratisches Verhalten will geübt werden – am besten so früh wie möglich. Und so ist es nachvollziehbar, dass im Entwurf des neuen Schulgesetzes für Rheinland-Pfalz bereits für die Grundschule Demokratieerziehung verankert ist.
Doch das Erlernen und Einüben des Ausbalancierens von Meinung und Gegenmeinung und des Schließens von Kompromissen ist ein Prozess, der gerade in der Grundschule eine intensive pädagogische Betreuung erfordert. Darauf wiesen bei der Anhörung im Bildungsausschuss die anwesenden Vertreter der Lehrerverbände hin.
Wo aber sollen die Lehrkräfte die Zeit für diese Betreuung des zweifelsohne wichtigen „Demokratie-Lernens“ hernehmen? Wie sollen die Schulen diesen zusätzlichen Zeitbedarf managen?
Darauf fehlt bisher eine schlüssige Antwort.