In diesen Tagen beherrscht neben Corona plötzlich auch ein anderes Thema die Schlagzeilen – Rassismus! Auslöser war der durch einen weißen Polizisten verursachte Tod eines Afro-Amerikaners. Weltweit gehen – trotz Corona – Menschen auf die Straße und demonstrieren gegen Rassismus. Dabei haben sie weit mehr im Fokus als die Verurteilung der Ausübung brachialer Gewalt gegen einen Farbigen. Ihr Protest richtet sich gegen jedwede Form der Benachteiligung von Menschen anderer Hautfarbe. Die Protestwelle hat auch Deutschland erfasst – und unter den Protestierenden befinden sich erfreulich viele Jugendliche.
Sie sind sich bewusst, dass sie in einer Gesellschaft leben, die in mehrfacher Hinsicht „bunt“ ist. Für sie ist diese „Buntheit“ selbstverständlich. Doch nicht alle bei uns denken so. Unsere Gesellschaft zeigt, was das Verhalten gegenüber denen, die „anders“ sind oder aussehen, sehr unterschiedliche Verhaltensweisen, die von Ablehnung über Akzeptanz und Toleranz bis hin zur selbstverständlichen Normalität reichen.
Das Fach Sozialkunde ist wie kein anderes Schulfach geeignet, die Grundlagen für ein Verhalten zu legen, das Menschen dazu bringt, die „Buntheit“ unserer Gesell-schaft als Wert an sich zu schätzen. Ich habe mich daher als Abgeordnete an die rheinland-pfälzische Landesregierung gewandt und um Berichterstattung gebeten, was aus den in der Regierungserklärung von Bildungsministerin Dr. Hubig am 30.01.2019 angekündigten Maßnahmen zur Ausweitung des Sozialkundeunterrichts an den Schulen geworden ist.