Sicher sehnen sich im schulischen Bereich wohl alle nach einer alsbaldigen Rückkehr zu mehr „Normalität“. So begrüßten viele Eltern die Ankündigung der rheinland-pfälzischen Bildungsministerin eines Starts in das neue Schuljahr im „Fast-Normal-Betrieb“. Sorgenfalten zeigten sich hingegen bei denen, die diese Ankündigung an der schulischen „Basis“ umsetzen sollten.
So beklagten zum Beispiel die Schulleitungen vor Ort die Kurzfristigkeit der Vorgaben des Ministeriums. Wenn freitags Neufassungen von Hygieneplänen vom Ministerium verschickt würden, die bereits montags umgesetzt sein sollen, sei das einfach nicht zu schaffen.
Konzentrierten sich die Bemühungen überwiegend auf vorbeugende Maßnahmen gegen eine Infektion innerhalb der Schulgebäude, so rückte mit dem Ende der Sommerferien unvermittelt ein anderer potenzieller Infektionsherd ins Bewusstsein – die Schulbusse.
In einem SWR-Interview hatte Ministerin Dr. Hubig noch gemeint, dass die Schülerbeförderung nicht in die Zuständigkeit ihres Ministeriums falle – dies sei Sache der Schulträger. Inzwischen hat die Landesregierung wohl eingesehen, dass sie die Schulträger mit diesem Problem nicht im Regen stehen lassen kann. Denn Schulbusse, bei denen noch einmal bis zu 70 % der Sitzplätze als Stehplätze zulässig sind, erlauben alles – nur nicht das Einhalten von Abstandsregeln!
Das hätte man aber schon vor Wochen wissen können.