Im frühen Mittelalter kannten die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches noch keine Hauptstadt. Sie mussten aber in ihrem Herrschaftsgebiet vor Ort sein, um ihren Machtanspruch zu dokumentieren. Es bildete sich ein „Reise-Königtum“ aus, bei dem die Herrscher mit ihrem Hofstaat „auf Achse“ waren. An günstig gelegenen Plätzen ließen sie palastartige Residenzen errichten, in denen sie sich längere Zeit aufhielten („Pfalzen“). Eine solche befand sich in Ingelheim („Kaiserpfalz“). In den letzten Jahren hat die Stadt Ingelheim die Reste dieser Anlage für Besucher zugänglich gemacht.
Die Ingelheimer Gästeführer*innen zeigen im Rahmen von Führungen gerne diese Sehenswürdigkeit. Auch ich tue dies schon seit etlichen Jahren.
Im Kontext der großen Landesausstellung zum Kaiserjahr 2020 wird am Beispiel der Ingelheimer Kaiserpfalz dieses Reise-Königtum ebenso erlebbar gemacht wie die opulente Ausstattung. So vermitteln Nachbildungen der Säulen, die Kaiser Karl der Große hier einst hatte verbauen lassen, einen Eindruck von den Dimensionen des Ortes, an dem er und auch einige seiner Nachfolger gerne verweilten.
Heute zum „Tag des offenen Denkmals“ war „Premiere“ für diese Sonderführung – mit der Gästeführerin Helga Lerch. Meine Kolleg*innen und ich würden sich freuen, auch Sie einmal hier begrüßen zu dürfen.
Mehr erfahren Sie auf www.ingelheim-erleben.de unter dem Stichwort „Führungen“.