Die Namensgebung für eine Schule kann ein langwieriger Prozess sein. Nicht so im Fall der Schule, die ich heute im Rahmen meiner Info-Tour besuchte. Das Sebastian-Münster-Gymnasium (SMG) trägt den Namen des wohl berühmtesten Sohnes der Stadt. Und an der Fassade prangt unübersehbar als Schul-Logo, das Ihnen vielleicht bekannt vorkommt. Ja - das ist doch der „Mann auf dem 100-Mark-Schein“! Passt irgendwie zu einer Schule mit 1.700 Schüler*innen.
Schulleiter Dr. Michael Frings ist noch neu im Amt – weshalb ich ihm auch ein kleines Gastgeschenk mitbrachte. Keinen Rotwein – sondern einen Weißwein aus Nacken-heim, wo ich früher Schulleiterin war.
Genau wie ich weiß auch er die Vorteile zu schätzen, die die gute Finanzlage des Schulträgers mit sich bringt. Aktuell zeigt sich dies zum Beispiel daran, dass der Landkreis Mainz-Bingen das SMG als Pilotschule für „offenes Lernen“ ausgewählt hat. „Offenes Lernen“ meint dabei die räumliche Anpassung an das veränderte Lern-verhalten der heutigen Schüler*innen – weg vom hergebrachten Klassenraum hin zu „Lern-Landschaften“. Mit der 6. Klassenstufe sollen jetzt erste Erfahrungen gesammelt werden.
Bei aller Euphorie über das Neue verliert Dr. Frings aber auch nicht das Alte aus den Augen und mahnt die notwendige Sanierung des alten Baubestands an. Wieder einmal verlasse ich eine Schule nicht ohne Hausaufgaben...