Einige Wäschekörbe voller Medikamente kamen am Wochenende bei der Sammelaktion von Helga Lerch (Direktkandidatin im Wahlkreis Ingelheim für die rheinland-pfälzische Landtagswahl) und B-Kandidat Wieland Weirich (beide FDP) zusammen. Die gespendeten Arzneimittel werden an die Sozialklinik „Helliniko“ in Athen geschickt.

Blutdruckmedikamente, Schmerzmittel, sterile Kompressen, Verbandmaterial, aber auch Babynahrung und Windeln stapeln sich im Hof von Wieland Weirich. Und es kommen immer weitere Spenden dazu. Der Aufruf der Landtagsabgeordneten Helga Lerch und ihres Parteikollegen Wieland Weirich (beide FDP) hat Früchte getragen. Die Resonanz ist enorm. Einige Dutzend Menschen kommen im Laufe des Nachmittags in Nieder-Ingelheim vorbei, um Medikamente abzugeben, die sie nicht mehr brauchen. 

„Ich bin so froh, dass ich die nicht wegschmeißen muss“, sagt eine ältere Dame und stellt einen Beutel mit Blutdruckmitteln auf den Tisch. Nach einer Medikamentenumstellung benötige sie die Packungen nicht mehr. In der Zeitung habe sie gelesen, dass Helga Lerch und Wieland Weirich an diesem Nachmittag Medikamente für einen guten Zweck entgegennehmen. 

Eine andere Spenderin liefert gleich mehrere Plastiktüten voller Tabletten, Kompressen und Verbandmaterial ab. „Das stammt alles aus einer Haushaltsauflösung“, berichtet die Dame. Die Sachen seien noch originalverpackt. Helga Lerch und Wieland Weirich packen die Tüten aus und verstauen die Spenden nach und nach im Auto. Bald ist der Kofferraum dicht, und der Innenraum wird beladen. Derweil nähert sich bereits die nächste Lieferung. Ein älterer Herr gibt einen Plastikbeutel mit Tablettenpackungen ab. „Ich finde Ihre Aktion sehr gut“, lobt der Rentner. Nachdem er davon gehört habe, habe er zu Hause alle ungenutzten Medikamente zusammengesucht, die noch haltbar seien. „Auch in der Nachbarschaft habe ich gesammelt.“

„Zu schade zum Wegwerfen“, sagt eine Frau, die mit dem Fahrrad vorbeigekommen ist. In einer kleinen Tasche hat sie etliche Arzneimittel verstaut, die sie nicht vertragen hat. Auch sie ist froh, dass sie die teuren Medikamente nicht im Restmüll entsorgen muss, sondern mit der Abgabe am Ende sogar bedürftigen Menschen helfen kann. 

Seit mehr als einem Jahr sammelt Helga Lerch Medikamente für ein Sozialkrankenhaus in Athen. In der Klinik „Helliniko“ werden Menschen behandelt, die sich keine Krankenversicherung leisten können. Die Versorgung der Menschen erfolgt durch ehrenamtliches Personal; Medikamente und medizinisches Gerät stammen größtenteils aus Spenden.

Wie groß der Mangel ist, hatte Landtagsabgeordnete Helga Lerch im vergangenen Jahr im Rahmen einer Ausschussreise nach Griechenland gesehen. Die Not der Menschen hat die Ingelheimerin dazu veranlasst, eine Hilfsaktion ins Leben zu rufen. Seither wurden etliche Pakete mit Arzneimitteln auf die Reise nach Athen geschickt, wo sie alle wohlbehalten angekommen sind. Ärzte und Patienten sind überaus dankbar für die Hilfe aus Ingelheim, wie auch ein Schreiben der Klinik an Helga Lerch dokumentiert.