Im Mittelpunkt der Gedenkveranstaltung des rheinland-pfälzischen Landtags für die Opfer des Nationalsozialismus stand der per Video eingespielte Bericht einer Zeitzeugin – Niusia Horowitz-Karakulska, der letzten polnischen Überlebenden von „Schindlers Liste“.
Oskar Schindler hatte rund 1.200 jüdische KZ-Häftlinge vor dem Tod in den Vernichtungslagern bewahrt, indem er sie als Zwangsarbeiter*innen für seine Metall-warenfabrik in Krakau anforderte. Das Fabrikgebäude ist seit 2010 ein Museum, das ebenso an diese Episode erinnert wie der 1993 entstandene Film „Schindlers Liste“ (Regie: Steven Spielberg).
Die Schilderungen von Niusia zeigten beispielhaft, wie ein junges Mädchen samt seiner Familie durch den NS-Rassenwahn aus einer vermeintlich sicheren bürgerlichen Existenz herausgerissen und seiner Jugend beraubt wurde - und schließlich nur durch glückliche Umstände dem sicheren Tod entkam. Doch auch das Weiterleben nach der Befreiung war voller neuer Probleme. Es begann schon mit der Ernährung. Denn nach der jahrelangen Unterernährung konnte ein Sattessen bereits den Tod bedeuten.
Als Niusia dann in Krakau am Set des Film-Teams aus Hollywood war, jagte ihr die Szenerie mit deutschen Uniformen und Militärfahrzeugen Angst ein. Das Grauen ihrer verlorenen Jugend war plötzlich wieder mit Vehemenz da. Vergessen wird sie es ohnehin nie – und auch nicht vergeben …
Wenn Sie über diesen Beitrag nachdenken, so empfehle ich Ihnen dazu die von John Williams komponierte Filmmusik – dargebracht in der Budapester Synagoge.