Allmählich nehmen die Bilder groteske Züge an. Da sitzen die Vertreterinnen und Vertreter der politischen Führung unseres Landes stundenlang per „Schalte“ zusammen, um Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu beschließen. Und dann stehen sie mit übermüdeten Gesichtern vor den Kameras, um zu verkünden, dass sie selbst nicht so genau wissen, was sie gerade konkret beschlossen haben. Jüngstes Beispiel: der zum „Ruhetag“ erklärte Gründonnerstag. Was sollte das eigentlich juristisch sein? Und dann rudert die Kanzlerin – um Verzeihung bittend – am nächsten Tag wieder zurück. Derweil waschen die Länderchefs und –chefinnen, die die obskure Entscheidung ja mit getroffen hatten, ihre Hände in Unschuld.
Nicht nur der Osterhase auf dem Bild reißt die Augen weit auf – vor Entsetzen über dieses jämmerliche Bild, das die Regierungen von Bund und Ländern in einer Lage abgeben, in der die Menschen Führungsqualität von denen erwarten, in deren Hände sie Macht auf Zeit gegeben haben.