Eigentlich könnten die Bürgerinnen und Bürger in Ingelheim recht zufrieden sein. Man findet in der „Hauptstadt“ des Landkreises Mainz-Bingen so ziemlich alles, was man im Alltag braucht. Wenn aber plötzlich ein medizinischer Notfall auftritt, dann ist Schluss mit dem „Hauptstadt-Feeling“. Erst wurde das Krankenhaus geschlossen. Und nun ist auch die Notarztwache nur noch tagsüber besetzt. Wahrlich kein beruhigendes Gefühl, wenn man bedenkt, dass bei einem medizinischen Notfall schnelles Eingreifen das A und O ist.
Kein beruhigendes Gefühl ist für mich aber auch die Tatsache, dass ich als Mitglied des Kreistags erst aus der Presse erfahren muss, dass die vollmundige Ankündigung der Landrätin, alles Mögliche zu tun, um die Zukunft des Notarzt-Standorts Ingelheim zu sichern (AZ vom 27.10.2021), sich jetzt als reine Beruhigungspille für die aufgebrachte Bevölkerung entpuppt.
Namens der FDP-Fraktion im Kreistag Mainz-Bingen habe ich daher heute die Landrätin in einem Offenen Brief aufgefordert, im Neuen Jahr dem Kreistag als gewählter Volksvertretung einen Sachstandsbericht zu geben, der klipp und klar darlegt, wie der dauerhafte Betrieb einer durchgehend besetzten Notarztzentrale in Ingelheim gewährleistet werden soll.
Es ist höchste Zeit, dass wichtige Fragen wieder dort diskutiert werden, wo sie in einer Demokratie hingehören – nämlich in die Parlamente.
