Was da an Chat-Protokollen aus der Kommunikation zwischen denen, die in der Juni-Nacht der schrecklichen Hochwasserkatastrophe im Ahrtal durchsickert, macht viele Menschen fassungslos. Statt alle Hebel in Bewegung zu setzen, um Menschenleben zu retten, werden Mitteilungen verschickt ohne zu kontrollieren, ob und wie diese umgesetzt werden. Und nachdem „das Kind in den Brunnen gefallen ist“ (eigentlich ein zynisches Bild) sorgt man sich eher darum, man Schaden vom eigenen Image abwenden kann
Wie können diese Politiker und Politikerinnen überhaupt noch in den Spiegel gucken ohne vor sich selbst zu erschrecken? Das gilt nicht nur für Ministerin Spiegel.
Für mich kommt ein solches Verhalten nicht unerwartet. In meiner Zeit als Landtagsabgeordnete musste ich ein ums andere Mal erleben, dass Image und Erscheinungsbild der Exekutive wichtiger waren als die effektive Lösung von Problemen. Nur hat ein solches Verhalten in jener Juli-Nacht 134 Menschen das Leben gekostet.