Als ich 2016 mein Mandat als FDP-Abgeordnete im Mainzer Landtag antrat, ahnte ich nicht, dass das Bemühen um ein resoluteres Vorgehen gegen sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen einmal mein „Schicksals-Thema“ werde würde. Eine simple Nachfrage in einem Landtagsausschuss war dann der Auslöser, mich aus der Fraktion auszuschließen.
Wenn ich nun aus den Medien entnehme, dass die jetzige FDP-Landtagsfraktion einen CDU-Antrag zur Schaffung von „Childhouses“ als erste Anlaufstelle für Betroffene nicht gleich rundweg ablehnt (nur weil er nicht von den „Ampel-Fraktionen“ kommt), erfüllt mich dies mit doppelter Freude.
Freude darüber, dass sich in der Sache endlich etwas zu bewegen scheint. Aber auch Freude darüber, dass meine ehemaligen Fraktionskolleginnen und –kollegen offenbar etwas dazugelernt haben.
Als ich mich damals nach meinem „Rausschmiss“ aus der Fraktion enttäuscht fragte, wozu ich mich denn so engagiert hatte, tröstete mich mein Mann mit den Worten „Du hast Spuren hinterlassen“. Er hat wohl Recht.