Heiliger St. Bürokratius

Bild: pixabay
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Das Auge trinkt mit – das gilt besonders bei einem Kaffee, den ein Barista uns serviert. Genau das macht ein junger Marokkaner derzeit bei uns in Ingelheim. Er jobbt, büffelt nebenbei noch Deutsch und will demnächst eine Ausbildung in einer Pizzeria beginnen - ein Musterbeispiel dafür, wie sich junge Migranten in unsere Gesellschaft integrieren wollen.

 

Doch diese Gesellschaft tut sich schwer, das Angebot des jungen Mannes anzunehmen. Für die Dauer der Ausbildung würde eine „Ausbildungsduldung“ gelten. Doch Dafür müsste er schon über eine mindestens dreimonatige „Vorduldungszeit“ verfügen. Seinen Duldungsantrag, den er gestellt hatte, bevor er seinen Ausbildungsvertrag in der Tasche hatte, aber hatte die Ausländerbehörde des Landkreises Mainz-Bingen abgelehnt.

Mit gesundem Menschenverstand hat es nichts zu tun, wenn eine Gesellschaft, die ständig darüber klagt, dass junge Migranten oft wenig Bereitschaft zeigten, sich in unsere Gesellschaft zu integrieren, ausgerechnet einem jungen Menschen, der eben diese Integrationsbereitschaft unter Beweis gestellt hat, bürokratische Stolpersteine in seinen Lebensweg legt.