Am Vortag hatte die Ingelheimer „kING“ noch ihre Pforten für die zahlreichen jungen Besucher*innen geöffnet, die sich dort an den Messeständen von knapp 60 Anbietern über denkbare berufliche Ausbildungsgänge informierten. Nur einen Tag später – nach knapp bemessener Zeit für den Umbau – begrüßte Prof. Dr. Stephan Jolie, Vizepräsident der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz für Studium und Lehre, in der bis auf den letzten Platz gefüllten Halle ein erwartungsvolles Publikum zu einem Auftritt von UniChor und UniOrchester Mainz.
Unter dem Dirigat von Prof. Felix Koch nahmen die engagierten Musiker*innen ihr Publikum mit auf eine Reise in die „Neue Welt“ mit der bekannten 9.Sinfonie („Aus der Neuen Welt“) von Antonin Dvořák und der äußerst anspruchsvollen Kantilene „Hiawatha´s Wedding Feast“ von Samuel-Coleridge Taylor. Diese beschreibt musika-lisch das, was der Dichter Henry Wadsworth Longfellow 1855 in seinem Versepos „Das Lied von Hiawatha“ schilderte – die Hochzeit des legendären Irokesen-Häuptlings Hiawatha. Auch in Dvořáks Sinfonie ist das berühmte Largo die musikalische Umsetzung der Wehklage Hiawathas über den Tod seiner früh verstorbenen Braut. Dieses musikalische Thema entwickelte ein Eigenleben, als William Arms Fisher dazu einen passenden Text schrieb und es als „Goin´Home“ zu einem Spiritual wurde.
Spätestens nach dem beeindruckenden Konzert konnten die Besucher*innen die Entrüstung nachvollziehen, mit der Dirigent Prof. Koch eingangs die mangelnde Würdigung des weit über die Region hinaus geschätzten Klangkörpers in der lokalen Presse thematisierte.
