Das Thema „Notärztliche Versorgung“ stand erneut auf der Tagesordnung einer Sitzung des Kreistags Mainz-Bingen. Wer gehofft hatte, die Kreisverwaltung würde sich doch noch zu einer „Rund-um-die-Uhr-Besetzung“ der Ingelheimer Notarztwache durchringen, sah sich bitter enttäuscht. Die Wache in Ingelheim wird nur tagsüber besetzt sein.
Dabei verschanzt sich die Kreisverwaltung nach wie vor hinter der Untersuchung einer Arbeitsgruppe der TU Kaiserslautern, die die Einsatzzeiten der Notfallfahrzeuge analysiert hatte – und dabei zu dem Schluss kam, diese seien schnell genug am jeweiligen Einsatzort.
Dass diese Untersuchung allerdings nur die reinen Fahrzeiten berücksichtigte, ist erkennbar realitätsfremd. Entscheidend ist die Zeit, die vom Absetzen eines Notrufs bis zum Eintreffen des Notfallfahrzeugs vor Ort vergeht. Und die ist erheblich länger als die reine Fahrzeit. Was jeder mit gesundem Menschenverstand nachvollziehen kann, will aber offenbar nicht in die Köpfe derjenigen Politiker*innen hinein, die sich im Kreistag dem Ansinnen der FDP-Fraktion nach einer 24-Stunden-Besetzzung der Ingelheimer Notarztwache widersetzten. Hoffentlich werden sie nicht einmal selbst die Folgen ihrer Fehlentscheidung am eigenen Leib verspüren müssen …