Als zertifizierte Gästeführerin habe ich naturgemäß einen ganz besonderen Blick auf die Problematik eines gemeinsamen rheinhessischen Kulturmanagements. Und mit diesem Blick muss ich – leider! – eine Struktur feststellen, die eher durch eine fast schon nicht mehr zu überblickende Zersplitterung ins Auge sticht. Ja – das kulturelle Angebot in Rheinhessen ist höchst vielfältig! Aber schon die zahlreichen Überschneidungen von Festveranstaltungen zeigen, dass eine bessere Abstimmung unter den Planern bitter notwendig wäre. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass jeder lieber sein „eigenes Ding“ macht.
Wenn jetzt im Landkreis Mainz-Bingen die politischen Gremien in seltener Einmütigkeit dem Projekt eines gemeinsamen Kultur-Managements der Region Rheinhessen zustimmten, dann hält sich mein Optimismus im Hinblick auf eine Besserung der Situation dennoch in Grenzen. Zu unterschiedlich scheinen mir die Interessenslagen der Kultur-Akteure im Viereck zwischen Mainz, Bingen, Alzey und Worms zu sein. Daran würde auch das Konstrukt eines Großkreises Rheinhessen nichts ändern …