Pilsum – mehr als Ottos Leuchtturm

Bild: privat
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Pilsum ist eines der charmanten Dörfer in der ostfriesischen Krummhörn, die zum Schutz gegen Sturmfluten auf einem aufgeschütteten Erdhügel („Warf“) errichtet wurden. Im Mittelpunkt eines solchen Warfendorfs liegt meist die Kirche – so auch hier. Bekanntgemacht hatte Otto Waalkes Pilsum durch den gelb-rot gestreiften Leuchtturm in seinen Filmen.

 

Meinen Mann und mich interessierte während unseres Aufenthalts aber mehr die Pilsumer Kreuzkirche, wo wir bei einer Führung viel über die Eigenheiten der Protestanten erfuhren, die sich auf Calvin und Zwingli berufen. Ihre Anzahl ist in Ostfriesland augenfällig.

Ein Erlebnis der besonderen Art hatten wir einen Tag vor unserer Abreise noch einmal in dieser kleinen Kirche. In einer Andacht begeisterte der bulgarische Bariton Dilian Kushev die Anwesenden mit seiner wahrhaft gewaltigen Stimme. Und spätestens als er das aus dem Film „Der Pate“ bekannte „Speak softly love“ intonierte, war klar, dass dies mehr als ein kirchenmusikalischer Abend werden würde. Auch ein inbrünstig geschmettertes „O, Sole mio“ unterstrich die Worte der Pastorin, „dem Herren ein Lied zu singen“ dürfe sich nicht ausschließlich auf Psalmen beschränken.

 

Vielleicht kommen demnächst auch die Menschen in meiner Heimatstadt Ingelheim in den Genuss der facettenreichen Stimme des Mannes, der schon in mehr als 3.000 Kirchen in Europa auftrat …