Als Sozialkundelehrerin war es stets mein Ziel gewesen, den Unterricht möglichst praxis- und aktualitätsbezogen zu gestalten. So auch in einer Unterrichtsreihe „Von der Teilung zur Wiedervereinigung“. Denn ich hatte das ungute Gefühl, dass diese Epoche unserer jüngeren Vergangenheit weder in den Lehrplänen für Geschichte noch für Sozialkunde genügend Berücksichtigung fand.
Als ich heute im Rahmen einer politisch-historischen Studienfahrt für Erwachsene auf der Glienicker Brücke zwischen Potsdam und Berlin den Erläuterungen unseres Referenten Jean-Baptiste Schöneberger lauschte, kam dieses ungute Gefühl wieder hoch. Doch dieses Mal betraf es nicht den schulischen Bereich. Unser Referent beklagte, dass in der aktuellen politischen Bildungsarbeit von den Regierenden offenbar anderen Bereichen höhere Priorität eingeräumt werde.
Wer unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung ernsthaft gegen autoritäre Bestrebungen von links wie rechts verteidigen will, darf nicht solche falschen Zeichen setzen